Landesfischereiverband Brandenburg / Berlin e.V.

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BEITRAG

Fremde Fischart in der Havel nachgewiesen – wir bitten um Fangmeldungen

Forellenbarsch

In den letzten Tagen haben Angler in den Havelgewässern zwischen Werder (Havel) und Brandenburg (Havel) mehrfach Forellenbarsche gefangen. Diese ursprünglich aus Nordamerika stammende Fischart mit dem wissenschaftlichen Namen Micropterus salmoides gehört nicht zur heimischen Fischfauna Brandenburgs. Die uns gemeldeten Fänge sind die Erstnachweise im Havelgebiet. Der Landesanglerverband Brandenburg und der Landesfischereiverband Brandenburg/Berlin beobachten das Auftauchen des Forellenbarsches in den Havelgewässern mit Sorge.
 
Wir bitten Angler und Berufsfischer, uns weitere Fänge von Forellenbarschen zu melden. Fangmeldungen, möglichst mit Foto und Angaben zum Fangort und der Größe der gefangenen Exemplare, sollen bitte per E-Mail an info@lfv-brandenburg.de geschickt werden. Weiterhin bitten wir darum, gefangene Exemplare nicht wieder zurück in das Gewässer zu setzen.
 
Der ursprünglich aus Nordamerika nach Europa eingeführte Forellenbarsch ist sehr gut an unsere klimatischen Bedingungen angepasst und hat das Potenzial, sich in unseren heimischen Gewässern dauerhaft zu etablieren. Dadurch kann es zu nachteiligen Auswirkungen auf die heimische Fischfauna kommen. Die unterschiedlichen Größen der drei bislang gefangenen Jungfische von 10 bis 25 cm deuten darauf hin, dass es sich um unterschiedliche Jahrgänge und damit bereits um Nachkommen von illegal ausgesetzten Forellenbarschen handeln könnte.
 
Der gemeinsam mit der Regenbogenforelle zum Ende des 19. Jahrhunderts aus Nordamerika nach Europa gebrachte Forellenbarsch ist ein Raubfisch. Er erreicht in unseren Breitengraden Längen von bis zu 70 cm. Während Jungfische sich auch von im Wasser lebenden Insekten und kleineren Fischen ernähren, stehen bei größeren Forellenbarschen neben Fischen auch Frösche und kleine Wasservögel auf dem Speisezettel. Wie weit daraus Probleme für die heimische Tierwelt im und am Wasser entstehen, lässt sich derzeit schwer abschätzen. Es steht jedoch zu befürchten, dass insbesondere der heimische Zander verdrängt werden könnte. Forellenbarsche werden im Zoofachhandel und von verschiedenen Fischzuchten als Besatz für Aquarien und Gartenteiche angeboten. Das Aussetzen von solchen gebietsfremden Fischen in heimische Gewässer ist aus gutem Grund untersagt.